Oktopus / Hobotnica / Pulpo Salat
Heute ist Freitag, Valentinstag und ein Geburtstag. Grund genug sich den Meersbewohnern zuzuwenden. Da es hier leider keinen richtig frischen Fisch gibt, haben wir uns für jemanden entschieden der auch nach einer Beförderung ins ewige Tiefkühl-Eis noch gut schmeckt: Oktopus / Hobotnica / Pulpo. Die Spezialisten (Bewohner kroatischer Inseln) sagen auch das dieser Schritt in der Zubereitungskette zwingend für den guten Geschmack und vor allem für die zarte Konsistenz ist.
Die Molluske, unsere wog knapp 1,5 Kilo, über Nacht im Kühlschrank auftauen (nur von Morgens bis Abends reicht nicht…) und abwaschen. Nebenher das Lieblings-Oliver-Album abspielen, einen großen Topf mit Wasser und etwas Salz und einem Schuss Essig aufsetzen.
Den Kopf (der Sack) abschneiden und die evetl. vorhandenen unerwünschten Inhaltsstoffe raus nehmen. Dabei drauf achten das die Augen (sind geschlossen, also schwer zu erkennen) zunächst noch am Körper dran bleiben. Diese dann zusammen mit den Kauwerkzeugen abschneiden und wegschmeißen. Das ganze sollte sowas wie ein kleinerer Ring sein, man sollte danach von oben durch den Mund durchschauen können. Dann ab damit ins kochende Wasser, Deckel drauf und leicht köcheln lassen.
Und nicht wundern, die Haut färbt etwas ab. In der Zwischenzeit kann man dann den Vollmond anschauen.
Nach einer halben Stunde kann man das erste Mal prüfen ob sich das Einfrieren gelohnt hat: sprich mit nem Messer reinstechen und schauen ob’s schon zart ist. Mit Zart ist hier Zart-Wie-Butter gemeint. Vermutlich nicht. In unserem Fall war’s nach ner knappen Stunde so weit. Und eine erste Kostprobe ergab das der Kopf dann doch nicht zu gebrauchen war. Die Krake dann aus dem Wasser holen, abkühlen lassen, ein paar kleine Kartoffeln schälen und diese Kochen.
Und jetzt der schönste Teil: Putzen! Die rote Haut und das drunter liegende Fett (oder was auch immer) muss weg. Dazu mit nem kleinen Messer, nem schönen Wein und etwas Geduld und Durchhaltevermögen an die Arbeit machen.
Der unerschrockene Genießer schmeißt dabei die Saugnäpfe nicht weg sondern popelt diese aus dem Hautfett raus. Das ist dann allerdings noch „spannender“ als das eigentliche Putzen. Dafür schmecken die kleinen Pömpel dann um so besser.. Aber in jedem Fall müssen sie runter.
Weiter gehts mit der Grundlage für den Salat. Dazu werden Petersilie, Knoblauch und ne Schalotte zerkleinert und in wirklich gutem Olivenöl gebadet. Dazu kommen dann die geschnittenen Kartoffeln, Kapern und etwas Paprika. Das ganze mit Zitronensaft abschmecken, Salzen+Pfeffern und etwas durchziehen lassen. Dabei das Tier, oder was davon jetzt noch übrig ist, in Streifen schneiden und dann rein damit.
Noch mal abschmecken – zb mit Olivenöl – und das Ganze weiter ziehen lassen.
Servieren und genießen!
Vielen Dank an Andriana Škunca und Daniela Peranic für die Koch-Hinweise!